Schönen guten Tag liebe Mitmenschen,
wie sähe es auf dem Planeten aus, wenn sich eure Wünsche erfüllen würden?
Im Grunde genommen gäbe es doch schon genügend Beispiele im Kleinen, wie sich Menschen zusammentun, sich jeder aktiv mit seinem Fähigkeiten, orientiert auch an dem was eine Gemeinschaft braucht, einbringt. Welche Rolle spielt Zufriedenheit dabei? Woher kommt sie? Die Sicherstellung von existentiell wichtigen Lebensgütern wie Nahrung, Wohnung und seelische, wie auch körperliche Fürsorge ist da wohl erstmal grundlegend. Da sich die uns umgebende Natur jedoch auch immer wieder mal gefährdend gezeigt hat, bedarf es auch Einrichtungen, die eine gewisse Sicherheit geben, damit sich Gemeinschaften über längere Zeit auch in widrigen Umständen entwickeln können.
Oder gibt es da auch ein Zuviel? Gibt es einen Scheitelpunkt, an welchem die Sicherheitsfürsorge dazu führt, dass ein Gleichgewicht des Lebens in und mit der Natur gestört wird? Ist hier die Wurzel des technokratischen Bemühens alles in der Natur zu beherrschen? Was gälte es zu akzeptieren?
Wenn man sich die Bandbreite verschiedener Lebensentwürfe betrachtet, gibt es auf der einen Extrem-Seite die Asketen, welche sich allen Lebenssinn in der Versenkung holen, auf der anderen Seite Menschen, welche in der Anhäufung von immer luxuriöseren Gütern ihre Befriedigung suchen. Die einen können der Gemeinschaft Weisheit geben, würden es zuviele davon sein, gäbe es wahrscheinlich wenig Fortschritt im materiellen Bereich. Bei den anderen liegt es auf der Hand, dass ihr Reichtum auf Ausbeutung von Menschen und Natur basiert, sie jedoch auch mit ihre Geld Menschen Arbeitsplätze geben und Innovationen fördern.
In dem Zusammenhang frage ich mich öfters, was könnte wieder weg. Welche technischen Entwicklungen, könnten sofort eingestellt und die Ressourcen dafür anders genutzt werden?
Grundlegender wäre die Frage was z.B. von alleine wegfallen würde, wenn sich die produzierten Güter nicht wirklich an den echten Bedürfnissen der Menschen orientieren.
Ich hoffe auf Verständnis, dass ich das Forum hier auch zur Selbstreflexion nutze, wobei ich schon sehr hoffe dass daraus Dialoge entstehen. Mir ist bewusst dass die gestellten Fragen schon auf vielfältige Weise in der jüngeren Geschichte beantwortet wurden. Wieso ist deren Umsetzung bisher noch nicht geschehen?
Nein. Was es wohl immer geben wird, sind Regeln des Zusammenlebens, die aber nicht als "Gesetze" formuliert sein müssen oder mit Zwang durchgesetzt. Es gibt ja auch so etwas wie ein friedliches Miteinander ohne Kontrollinstitution ... Freunde benötigen ja auch kein juristisches Regelwerk, um sich im Kaffeehaus nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen... Anarchie z.B. bedeutet ja auch nicht Regellosigkeit, sondern Staats- bzw. Regierungslosigkeit.
Hallo Jörg,
verstehe ich richtig, dass du davon ausgehst, dass die Menschen auch weiterhin mit Gesetzen in einem gewissen Rahmen gehalten werden müssen - auch zum vermeintlich Besseren hin?
Ich finde großartig, welche Gedanken hier im Forum formuliert werden, danke! Ich persönlich denke, die UTOPIE endet dort, wo vermeintliche oder tatsächliche Verbesserungen für alle zur gesetzlichen und bei Nichtbefolgung bestraften Verpflichtung des Einzelnen werden. Wie in der Demokratie gibt es wohl keinen Endpunkt im Physischen, kein "Paradies", es wird immer eine Anpassung sein, eine Annäherung an das Beste für die Meisten mit so wenig Einschränkungen wie möglich für die Wenigen. Beim UTOPISCHEN Denken geht es darum, zumindest sehe ich das so, einen Idealzustand als "Leitstern" vor sich zu sehen, in dessen Richtung man geht, mit allen Irrwegen und Abzweigungen auf dem Weg dorthin... und mit dem Wissen, den Stern in der eigenen Lebenszeit wohl nicht erreichen zu können. UTOPIEN sind fast immer dynastisch, d.h., man verfolgt sie, um den eigenen Nachkommen ein "besseres" Leben zu ermöglichen.